Nasenarbeit - ZOS® (Zielobjektsuche)
Wie beschäftige ich die Nase meines Beagles? Diese Frage habe ich mir im Frühjahr 2020, noch bevor es die Einschränkungen durch Corona gab, gestellt. Conis war elf Monate alt und neben der Hundeschule war ich auf der Suche nach einer Beschäftigung, die wetterunabhängig möglich ist. Im Internet bin ich über viele interessante Angebote und Ideen gestolpert.
Ich habe mich für ZOS® entschieden.
Für alle, die ZOS® nicht kennen, eine kurze Vorstellung: Bei der Zielobjektsuche wird der Hund auf einen oder auch mehrere Gegenstände konditioniert, den/die er dann auf Veranlassung des Hundeführers suchen soll. Die Gegenstände können aus Holz, Leder, Metall etc. sein. Bei uns sind es Holzwäscheklammern, die mittlerweile mehrfach verkleinert wurden. Der Hund arbeitet immer mit den gleichen Gegenständen, die so aufbewahrt werden, dass sie den spezifischen Geruch behalten.
Wichtig ist, dass der gefundene Gegenstand vom Hund im Platz, mit der Nase angezeigt wird. Der Gegenstand darf weder aufgenommen noch herausgekratzt werden. Die Bestätigung für das richtige Anzeigen erfolgt vom Hundeführer, durch Lob, einen Clicker und natürlich mit Leckerlis. Der Gegenstand kann auf verschiedene Weise versteckt werden, im Trümmerfeld, freies Gelände (Feldsuche), Päckenstrasse (mehrere Behältnisse mit Löchern, in einem ist der Gegenstand versteckt) oder Suchwand.
Wir suchen in der Regel im Trümmerfeld (Bereich mit sehr vielen Dingen wie Bretter, Autoreifen, Kisten, Steinen, Eimer etc). Feldsuche auf einer Wiese (ca. 200 qm unterteilt in sechs Felder) haben wir auch schon gemacht.
Normalerweise findet unser Kurs in einer Halle mit fünf weiteren Hunden statt. Dort sind dann je nachdem zwei bis drei Trümmerfelder auf großen Kunststoffplanen aufgebaut. Der Gegenstand wird entweder von der Trainerin oder einem anderen Teilnehmer unter einem Trümmergegenstand versteckt, so dass auch ich nicht weiß, wo der Gegenstand liegt.Ich setze Conis dann vor dem Trümmerfeld an einem von der Trainerin festgelegten Punkt ab, zeige ihm an in welchem Umfeld er suchen und wo er mit der Suche beginnen soll. Erst wenn Conis von mir das „Go“ bekommt, darf er mit der Suche beginnen. Der Gegenstand wird natürlich nicht immer am Boden versteckt, sondern je nach Fortschritt auch höher und ist auch nicht mehr sichtbar.
Während ein Hund sucht, warten die anderen geduldig. Auch das wird geübt.
Conis macht die Suche sehr viel Spaß. Man hört richtig, wie er mit seiner Nase arbeitet. Er ist mächtig stolz, wenn er seinen Gegenstand gefunden hat und zeigt sauber an. Manchmal muss man ihn noch erinnern, sich gleich abzulegen, sobald er weiß, wo der Gegenstand liegt. Findet er diesen nach seinem Geschmack zu früh, neigt mein nun zwei Jahre alter Beagle dazu, den Gegenstand zu ignorieren und noch ein bisschen weiter zu schnüffeln. Aber das üben wir dann gezielt.
Sandra, unsere Trainerin hat uns als Team schon sehr viel beigebracht. Auch das systematische Suchen klappt schon prima. Conis ignoriert, sobald er suchen darf, seine Umgebung und schaltet in den Arbeitsmodus. Das begeistert mich jedes Mal.
Da unter Corona das Training in der Gruppe nicht mehr erlaubt war, nutzen wir die Möglichkeit von halbstündigem Einzeltraining. Der Vorteil: Man kann systematisch die Themen üben, die noch nicht so gut funktionieren. Letztens gab es in dem Trümmerfeld lauter Näpfe zum Teil mit Futter oder Leckerlis oder ein Zimmer mit ganz vielen Spielsachen. Da ist die Versuchung schon groß ...
Wenn ich nach einer ZOS®-Stunde sehe, wie zufrieden sich Conis bereits in seiner Autobox einrollt, dann weiß ich, dass Zielobjektsuche zumindest zurzeit die richtige Auslastung für ihn ist. Wir haben immer jede Menge Spaß ... auch wenn wir zu Hause oder unterwegs „zosen“.
Zum Schluss noch folgende Anmerkung: ZOS® wurde von Ina und Thomas Baumann entwickelt und ist ein rechtlich geschützter Name. Er darf nur von zertifizierten Trainern mit entsprechendem Vertrag genutzt werden. Man findet Kurse mit dieser Art der Beschäftigung aber auch unter anderen Namen.
Petra Michels mit Conis (LG Südhessen)
(veröffentlicht auch im Beaglebrief 2/2021; alle Fotos P. Michels)
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